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Bogdan Povh
Max-Planck-Institut Heidelberg |
Mit der Entdeckung der ersten Hyperkerne in den 50er Jahren hat man
sofort realisiert, dass in Kernen eingebaute Lambdateilchen sich als eine
einmalige Sonde anbieten. Die ersten Emulsionsexperimente waren allerdings
nur auf die Untersuchung der Grundzustände leichter Hyperkerne
begrenzt. |
In den 70er Jahren wurden einerseits die niederenergetischen Kaonstrahlen
wesentlich verbessert und andererseits die experimentellen Methoden
zur Spektroskopie mit Teilchen im GeV-Energiebereich entwickelt.
Dadurch wurde eine Spektroskopie angeregter Zustände quer durch
die Hyperkern-Landschaft ermöglicht. Alle globalen Eigenschaften der
Hyperkerne sind mittlerweile gut bekannt. Insbesondere werde ich über
die Spin-Bahn-Kopplung von Lambda-, Nukleon- und Sigma-Teilchen berichten. |
Eine dritte Generation von Hyperonexperimenten ist in Vorbereitung,
dank dem Bau neuer Beschleuniger die der hadronischen Physik gewidmet
sind. In Japan ist ein 50 GeV Beschleuniger für Neutrinophysik und
ein aufwändiges Hyperonkern-Programm im Bau. |
An der GSI wird ein Beschleuniger mit einem intensiven Antiprotonstrahl
aufgebaut, der sich auch zur Erzeugung von Hyperkernen eignet.
Präzisionsexperimente der dritten Generation werden das Verhalten der
Hyperonen in dichter Kernmaterie untersuchen und möglicherweise Deconfinementeffekte
aufdecken. Der Bereich der Spektroskopie der Hyperkerne
soll auf multiple Lambda-, Sigma- und Xi-Hyperkerne erweitert werden. |