Physik seit Einstein

Physik mit Attosekunden-Lichtpulsen

Markus Drescher Markus Drescher
Universität Bielefeld, Fakultät für Physik, Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld und Universität Hamburg, Institut für Experimentalphysik, Luruper Chaussee 149, 22761 Hamburg
Die Möglichkeiten zeitauflösender Anrege-Abfrage Experimente hängen unmittelbar von den Eigenschaften der eingesetzten Lichtpulse ab. Seit Kurzem können Pulse weicher Röntgenstrahlung als Harmonische hoher Ordnung von intensiver Laserstrahlung erzeugt werden; die Kombination von Photonenenergien über 90 eV (n>61) und Pulsdauern von 0,25 fs erlaubt neuartige quantenoptische und atomphysikalische Experimente mit Attosekunden-Zeitauflösung. So wurde - vermittelt durch den Photoeffekt - erstmals die Oszillation eines sichtbaren Lichtfeldes abgetastet. Der hier genutzte Impulstransfer zwischen Elektron und Lichtfeld kann ebenfalls zum Vermessen der Form von Wellenpaketen, z.B. von Augerelektronen aus dem Zerfall eines Innerschalenzustands, eingesetzt werden. Die damit demonstrierte Messung des Augerzerfalls wirft grundsätzliche Fragen nach der Bedeutung zeitbasierter Messungen im Vergleich zu konventioneller Spektroskopie in der Energiedomäne auf.

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